Eigener Server? Völlig überdimensioniert. Doch wer zusammen mit Freunden ein noch intensiveres Erlebnis beim Gaming haben will, sollte darüber nachdenken. Schließlich gibt es dann die volle Kontrolle über die Mitspieler und die Welten. Wie leicht der Weg zum eigenen Server sein kann, zeigt dieser Artikel.
Der passenden Server: Das sind Must-haves
Jeder gute Server-Host hat seine Alleinstellungsmerkmale. Damit dem maximalen Spielgenuss nichts mehr im Weg steht, sollten sich Gamer vor dem Abo Zeit für einen Check nehmen. Entscheidend ist vor allem der Serverstandort. Bestenfalls ist er nahe dem eigenen geografischen Standort, um Latenzzeiten zu minimieren und das Spiel flüssiger zu gestalten.
Auch die Hardware-Spezifikationen spielen eine Rolle. Leistungsstarke CPU, genügend RAM und schnelle SSDs gewährleisten geringe Ladezeiten und Top-Performance. Die Netzwerkverfügbarkeit ist ebenfalls interessant. Der Serveranbieter sollte idealerweise 99,9% Uptime haben, um Unterbrechungen und Ausfälle zu minimieren.
Auch an die Sicherheit denken
Die Sicherheit spielt eine wesentliche Rolle. Ein optimaler Server-Anbieter hält robuste DDoS-Schutzmaßnahmen bereit. So sind Spieler vor Überlastungsangriffen geschützt. Automatisierte Backups sollten ebenfalls integriert sein. Wöchentliche oder monatliche Auswahl sind hierbei ideal, um im Falle eines Datenverlustes eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen.
Konfigurierte Firewalls sind ebenfalls hilfreich. Mit ihrer Hilfe lassen sich spezifische Ports öffnen, die für Minecraft erforderlich sind. Eine individuelle Rollen- und Berechtigungsverteilung unterstützt die Sicherheit zusätzlich. So kann individuell kontrolliert werden, wer administrative Aktionen auf dem Server durchführen kann und wer nicht. Eine Verschlüsselung des Datenverkehrs zwischen den Spielern und dem Server sollte ebenfalls gegeben sein.
Server ausgewählt: Wie geht es weiter?
Sobald der Server gemietet wurde, geht es an die Feinarbeit. Zunächst sollten die Server-Einstellungen angepasst werden. Die "server.properties-Datei" ist hierfür entscheidend. Hier lassen sich Basiseinstellungen wie Spielmodus (gamemode), Schwierigkeitsgrad (difficulty), und die maximale Spieleranzahl (max-players) festlegen. Danach wird die Whitelist aktiviert, sodass nur ausgewählte Spieler Zugriff haben. Dafür wird "white-list=true" in der "server.properties-Datei" eingestellt.
Plugins und Mods installieren
Damit zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen, können Server-Plugins wie Spigot oder Bukkit installiert werden. Durch Mods lässt sich das Gameplay verbessern. Zur Auswahl stehen beispielsweise WorldEdit für schnelles Bauen oder Essentials für verbesserte Serververwaltung.
Eigene Sicherheitseinstellungen anpassen
Bevor die Einladung an die Mitspieler erfolgt, sollten auch die Sicherheitseinstellungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Der erste Schritt ist die Konfiguration von Backups, um regelmäßige Sicherungskopien auf dem Server zu erstellen. Zudem sollte der DDoS-Schutz aktiviert sein, um erfolgreiche Angriffe zu vermeiden.
Spieler an Bord holen
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Sind alle Basis-Einstellungen konfiguriert, können die Spieler eingeladen werden. Dafür wird die Whitelist aufgerufen und hier mit dem Befehl „/whitelist add <Spielername>“ der jeweilige Spielername hinzugefügt.
Im Anschluss kann die Rollenzuweisung mit Berechtigungen erfolgen. Dabei behilflich ist ein Plugin wie PermissionsEx. Für mehr Übersicht ist es hilfreich, verschiedene Gruppen basierend auf den Rollen zu definieren. In der „permissions.yml-Datei“ können die Spieler ihre Berechtigungen erhalten, etwa "/pex user <Spielername> group set <Gruppe>", z.B. "/pex user Steve group set Moderator".
Danach hilft eine erste Nachricht an die Spieler für einen besseren Einstieg. Darin sind etwa die Informationen zu Serverregeln und -richtlinien enthalten. Für ein gutes Miteinander sollte jeder Spieler verstehen, was er darf und was nicht. Das hilft später bei Streitigkeiten und womöglich beim Verbannen vom Server.
Management und Wartung auf dem Server
Als Mieter eines Servers ist man auch in der Verantwortung, regelmäßig Wartungen durchzuführen und sich um das Management zu kümmern. Deshalb sollten Updates für Minecraft, Mods und Plugins kontinuierlich abgefragt und installiert werden. So werden die Sicherheit und die Stabilität beim Spielfluss gewährleistet.
Wartungsfenster sollten ebenfalls immer eingeplant werden. Dabei hilft ein automatisierter Zeitplan, in dem die Updates durchgeführt werden, ohne das Spielerlebnis zu beeinträchtigen. Der Blick auf die Nutzeraktivitäten zeigt, wann etwa wenige Spieler auf dem Server sind und somit der optimale Zeitpunkt für die Updates wären.
Serverleistung überwachen
Sind viele Spieler gleichzeitig auf dem Server, kann es zu Engpässen bei der Leistung kommen. Die Überwachung durch Tools kann helfen, solche Probleme frühzeitig zu erkennen. In den Einstellungen hilft "view-distance", um die Serverleistung je nach Bedarf der Spieler zu optimieren.
An das Community-Management denken
Die Spieler werden auf dem eigenen Server nicht nur verwaltet, sondern sollten auch als Community agieren. Regelmäßige Wettbewerbe, Aktivitäten oder Events unterstützen dabei. Hier können die verschiedenen Rollen weiterhelfen, um über solche Aktionen zu informieren. Der aktive Austausch ist ebenso wichtig. Kritik der Spieler sollte zumindest ernst genommen und auf Verbesserungsmöglichkeiten auf dem Server analysiert werden.
Spielerische Modifikationen auf dem eigenen Minecraft-Server: Das haben die Gamer davon
Der Vorteil bei dem eigenen Minecraft-Server liegt vor allem in der Individualität. Mieter können Spielerlebnisse durch Mods und Updates noch besser machen. Dazu gehören Gameplay-Erweiterungen, neue Features und verbesserte Interaktion zwischen den Spielern.
Ein effektives Werkzeug für die rasche Bearbeitung großer Landflächen oder zum Konstruieren komplexer Strukturen ist WorldEdit. Durch die Eingabe von „/wand“ gibt es das Tool. Damit können Spieler Gebiete kopieren, einfügen und modifizieren und sparen damit stundenlange Bauzeiten.
Mit VoxelSniper lassen sich detaillierte Landschaftsgestaltungen vornehmen. "/be melt" lässt Blöcke für die Konstruktion von natürlichen Landschaften schmelzen. Spieler können somit Geländeformen großflächig kreieren und ihre Welt lebendiger machen.
Modifikationen für das Management von Ressourcen und Gegenständen
Als Server-Mieter kann man seinen Spielern mit Essentials verschiedene Befehle und Funktionen wie Wirtschaftssysteme zur Verfügung stellen. Durch "/kit starter" erhalten neue Spieler auf dem Server, insbesondere ein Set für Anfänger. Damit können Gegenstände und Ressourcen viel leichter verwaltet werden. Custom NPCs erlauben es Spielern NPCs mit spezifischen Rollen und Dialogen zu kreieren. "/npc create" erstellt einen neuen NPC. Spieler können ihn für Quests, Shops und als Teil der Spielergeschichte nutzen. Das bringt zusätzliche Interaktivität auf den Server.
Modifikationen für erweiterte Spiel-Mechaniken
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RPG-Elemente wie Spezialisierungen und Fähigkeiten-Level lassen sich mit McMMO nutzen. Das Plugin steht auf der offiziellen McMMO-Seite zur Verfügung. Nachdem die Version heruntergeladen ist, erfolgt die Verbindung mit dem Server und die Navigation zum plugins-Ordner. Die heruntergeladene .jar-Datei des McMMO-Plugins wird jetzt in den Server geladen und dann ein Neustart durchgeführt. Danach lassen sich die Grundeinstellungen in dem Plugin detailliert vornehmen. Mit den neuen Features haben Spieler noch mehr Möglichkeiten, Fähigkeiten zu entwickeln und sich zu spezialisieren. Somit wird vor allem der Langzeitspielspaß gefördert.
Server-Performance und Sicherheits-Modifikationen
Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, um die Serverleistung zusätzlich zu verbessern. Mit dem Befehl "/lagg clear" werden unnötige Objekte aufgeräumt. Um die Bauten der Spieler vor Zerstörung durch andere Gamer zu schützen, gibt es auch Abhilfe: "/claim" sichert ein Gebiet ab. Diese Funktion ist vorwiegend dann wichtig, wenn nicht nur Freunde und bereits bekannte Spieler auf dem Server aktiv sind.
Auch die Einschränkung von Spieler gehört zu den sicherheitsrelevanten Themen. Nach einer Verwarnung können sie beispielsweise temporär in ihren Ausführungen limitiert werden. Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit lässt sich mit "/jail <Spielername> <Dauer>" durchführen. Haben sich die Spieler im Chat unrühmlich verhalten, kann der Zugang
deaktiviert werden: "/mute <Spielername> <Dauer>".
Dauerhafte Beschränkungen sind ebenfalls möglich, etwa die Limitierung der Baurechte. Mit "/region flag <Region> build deny" wird verhindert, dass Spieler in einer bestimmten Region bauen. Spezifische Rechte lassen sich ebenfalls entziehen, insbesondere die Verwendung von Kit-Befehlen mit "/pex user <Spielername> remove essentials.kit".
Soll ein Spieler bisher nicht beschränkt, sondern zunächst beobachtet werden, ist auch das möglich. "/co inspect" zeichnet die Aktionen in der Spielwelt mit CoreProtect auf. Administratoren können die verwarnten Spieler ebenfalls beobachten. Dafür wird der Befehl "/vanish" eingesetzt.
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